Dienstag, 16. März 2021

j o n n a

Ein bisschen oldschool und ein klein wenig frech, so sieht sie aus meine

J o n n a

nach einem ganz neuen Schnitt von Henriette Herzblut.





Ich habe mich so darüber gefreut, als von Yvonne die Anfrage für das Probenähen für eine Latzhose / einen Latzrock kam. Ja genau, diesen neuen Schnitt gibt es sowohl, als auch. Zugegeben, ich war anfangs etwas skeptisch: "Ich in einer Latzhose? Die hatte ich zuletzt mit 14 an. Aber eigentlich waren sie total bequem." Als ich dann die ersten Bilder vom Schnitt mit der Rockvariante gesehen habe, da wusste ich sofort: "Das ist es!"






Ich habe mir von Anfang an das Latzkleid aus Jeans ausgemalt, mit richtigen Latzhosenschnallen, so wie man's von Früher kennt. Also habe ich mich schon mal auf die Suche nach einem geeigneten Stoff gemacht. Bei Ying Design, dem Stoffhändler meines Vertrauens, bin ich auf diesen wunderschönen Bio-Baumwoll Denim von Zuleeg GmbH gestossen. Er hat einen leichten Stretchanteil und ist herrlich weich; perfekt für mein Vorhaben.

 




Fehlen nur noch die Latzhosen-Verschlüsse. Gedanklich wusste ich ja schon, wie das fertige Kleidungsstück aussehen sollte und in welchem Farbton ich mir die Schnallen wünsche. Bei einer Stippvisite auf einem meiner Lieblingsshops Hello Heidi Fabrics habe ich diese wahnsinns Verschlüsse von Kylie and the Machine entdeckt.





Bevor es dann an den schönen Jeans-Stoff ging, musste erst mal ein Prototyp aus Moulure her. Das sieht immer irre witzig aus, wenn man dieses Teil dann anhat. Aber es gehört für eine Schnittanpassung einfach auch dazu. Die Feedbacks aller Mädels, die beim Probenähen mit dabei waren, haben somit die Anpassungen für den Endschnitt ergeben. So schön, dass ich Teil dieses Prozesses sein durfte.





Apropos Schnitt und Anpassungen;
Bist Du oben etwas schmaler gebaut und unten herum breiter? Mit Jonna kannst Du Kinderleicht ganz unterschiedliche Grössen miteinander vereinen. Ich habe mir im Latz (oben) eine 40 genäht und beim Rock eine 42. Durch den Bund gibt es hier eine ganz klare Unterteilung und es muss keine Anpassung auf dem Schnitt vorgenommen werden. Ich habe einfach die breitere Grösse der beiden für den Bund genommen, sprich die 42.





Die Abnäher auf der Vorder- und Rückseite des Rocks / der Hose, sorgen für eine Auflockerung. Was bei einem Latzkleid / einer Latzhose natürlich auf keinen Fall fehlen darf, ist die süsse kleine Brusttasche. Die Gesässtaschen geben dem ganzen zusätzlichen Pepp und lassen das Kleid / die Hose ziemlich cool wirken. Wie die Taschen, bzw. die Knöpfe gewählt werden, da ist der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Um sich noch mehr Inspiration zu holen, lohnt sich auf jeden Fall ein Blick in das Lookbook.





Was ich bei Jeansprojekte besonders mag, dass ich für die Knöpfe und Nieten wieder einmal zum Hammer greiffen kann. Ich hatte früher immer einen riesen bammel davor, aber seit ich das richtige Werkzeug habe, um sowohl Jeans-Knöpfe und Nieten rein zu hauen, macht es einfach nur spass. Übringes habe ich perfekt passende Nieten von Prym verwendet, um den Taschen das finish zu verpassen. Leider hatte ich nicht genügend Jeans-Knöpfe von Kylie and the Machine, denn für die seitlichen Verschlüsse, werden je drei bis vier Stück benötigt. Aber in meinem Fundus hatte ich zum Glück in passendem Farbton noch welche.





Als ich meine Jonna fertig und mich damit im Spiegel betrachtet hatte, musste ich ganz breit grinsen. Ein klein wenig fühle ich mich in meine Teenie-Zeit zurück versetzt, aber auf eine sehr positive Art. Dieses Kleid ist einfach nur süss und genau so hatte ich es mir vorgestellt. Ich kann es das ganze Jahr hindurch tragen, mit Leggins und Strumpfhosen, oder ohne, mit Sneakers, Stiefeln, oder aber auch mit FlipFlops. Ich mag es jetzt schon sehr, denn Jonna ist eben nicht nur Oldschool, sondern auch ziemlich cool.


Herzlich

Kati


Schnitt: Jonna von Henriette Herzblut
Für mehr Inspiration: Lookbook Jonna

Stoff: Bio-Baumwoll Denim von Zuleeg GmbH, gekauft bei Ying Design

Latzhosen-Verschlüsse: Kylie and the Machine gefunden bei Hello Heidi Fabrics


(unbezahlte Werbung)

Mittwoch, 10. März 2021

ida mum

Schon ein ganzes Weilchen habe ich mit dieser Bluse geliebäugelt und hatte sie mir irgendwo auf meiner To Sew-Liste abgespeichert. Ida mum von Ikatee ist ein zauberhafter Schnitt, der so viel Weiblichkeit und Charme versprüht. Rüschen, soweit das Auge reicht, und obwohl die Bluse hoch geschnitten ist, ziert die Rückenpartie einen kecken Hingucker.




Als die Anfrage von Ying Design kam, ein Designbeispiel für diese Bluse zu nähen, habe ich nicht lange gezögert; ich war sofort Feuer und Flamme. Ich durfte eine der wunderschönen EcoVero Viscose von Atelier Brunette dafür vernähen. Diese gibt es in verschiedenen Farbausführungen und das besondere sind diese zart schimmernden Punkte, die im Stoff eingewoben sind. 



Passend zum Frühling und zur Natur, die sich schon sehr bald in ein wunderbares Farbspektakel verwandelt, habe ich mich für den Farbton in Ocker entschieden. Er wirkt frisch, fröhlich und macht Lust darauf, endlich alle Winterklamotten ganz weit weg zu verstauen.




Wer Ida Mum bei Ying Design bestellt, bekommt den Schnitt in einer hübschen kleinen Mappe zugeschickt; kein Mühsames Ausdrucken, Schneiden und Kleben. Als ich Anfangs die Anleitung in den Händen hielt, dachte ich: "Mon Dieux! Die ist ja auf französisch!" Als ich Sie umgedreht habe, fand ich aber zum Glück das ganze noch in Englischer Sprache; Thank God!!!
Wer sich jetzt denkt, dass es sehr kompliziert ist, nach der Englischen Anleitung zu nähen, dem empfehle ich folgenden Link. Er enthält das komplette Näh-Vokabular, schön nach Alphabet geordnet, übersetzt aus dem Englischen ins Deutsche:
Nähbegriffe Deutsch Englisch



Ich empfehle unbedingt, als erstes in aller Ruhe die Anleitung zu studieren. Je nach dem, für welche Modellvariante Du Dich entscheidest, benötigst Du unterschiedliche Schnittteile und eine andere Stoffmenge. Ida Mum kann als Bluse mit langen, oder kurzen Ärmeln genäht werden, mit und ohne Rüschenkragen, als Bluse, oder aber auch als Kleid.



Die liebe Ida hatte es ganz schön in sich, wollte ständig gerüscht, gekräuselt und ohne Ende drapiert werden. Das erfordert ein hohes Mass an Geduld, denn es geht nicht einfach mal so schnell von Statten. Die Technik des Kräuselns habe ich schon sehr oft angewendet. Doch noch nie habe ich das bei einem Nähprojekt so viel gemacht, wie bei diesem hier. Es ist eine Übungssache und braucht ein kleines bisschen Ausdauer. Aber das Resultat lohnt sich dafür umso mehr.



Die Bluse hat im vorderen Teil eine Art Latz, der von Rüschen umrahmt wird. Damit dieser mehr Stand hat, wird der Stoff hier doppelt vernäht. Auf der linke Seite sieht das ganz sauber verarbeitet aus und es sind keine Nähte ersichtlich. Die Rückenpasse wird ebenfalls mit einer ausgefeilten Technik in doppelter Stofflage genäht.



Apropos ausgefeilte Technik, es ist wirklich sehr raffiniert, wie diese Bluse zusammengenäht wird und es macht unglaublich viel Freude, jeden einzelnen Schritt zu erarbeiten. Stück für Stück wird alles zu einem wunderbaren Kleidungsstück zusammengefügt.



Anfangs hatte ich mir überlegt, bei den Ärmelabschlüssen auch noch Rüschen mit einzubauen, aber das wäre dann doch zu viel des guten gewesen. Damit diese aber trotzdem etwas gekräuselt wirken, habe ich den Ärmelsaum einfach ein etwas breiteres Gummiband eingefädelt. Damit hält die Bluse auch, wenn ich die Ärmel ganz einfach etwas nach Hinten schiebe.



Ich bin total begeistert von meiner neuen Bluse und freue mich jetzt schon darauf, sie endlich zu tragen. Möchtest Du Dir auch so ein wunderbares Kleidungsstück nächen, so lass Dich bei Ying Design inspierieren. Die Stoffe sind gerade zu zauberhaft und perfekt für diese Bluse.

Et voilà, j'ai fini avec la mienne Ida Mum. Bonjours printemps!

Herzlich

Kati

Bezahlte Partnerschaft mit Ying Design

Schnitt: Ida mum von Ikatee 
Stoff: EcoVero Viscose Dobby Ochre von Atelier Brunette
Beides erhältlich bei Ying Design

Sonntag, 28. Februar 2021

bluse ida

Vergangenen Herbst habe ich mir das Buch Slow Fashion von Yvonne Wlaz zugelegt. Bei Stoffen und Kaufkleidern auf Nachhaltigkeit zu setzten, überzeugt mich immer mehr. Es gelingt mir nicht immer, aber in erster Linie möchte ich nur Kleidung nähen, die ich auch wirklich trage und wähle wenn möglich nur Stoffe aus, die aus nachhaltiger Produktion stammen.




Heute gibt es auch mal nicht so viel Text, sondern mehr Bilder; aber bei diesem Tollen Schnitt gibt es eigentlich auch nicht so viel zu erklären. Ich habe diese Bluse schon länger ins Auge gefasst, da sie ganz schlicht ist, ohne viel Schnickschnack. Genau das brauche ich in meiner Garderobe. Ein paar kleine Änderungen habe ich meiner Ida trotzdem verpasst.



Die Bluse hat an der Brust Abnäher und wird dadurch Körperbetont und Feminin. Da ich an der Hüfte etwas breiter bin, habe ich von der Taille weg abwärts bis zum Saum hin die Seiten etwas verbreitert. Dadurch sitzt sie perfekt und ich kann sie durchgehend schliessen.



Das Rückenteil der Bluse besteht aus einer Passe, die für den nötigen Stand sorgt. Beim unteren Rückenteil habe ich eine kleine Kellerfalte eingebaut. Diese entstand eigentlich nur, da ich aus der Not eine Tugend gemacht habe; mein zugeschnittenes Teil war zu breit. Auch die Ärmel haben auf Höhe der Schultern eine kleine Falte bekommen.



Ursprünglich hatte ich komplett andere Knöpfe geplant. Aber diese schwarzen Kam Snaps passen gerade perfekt zu dem Muster im Stoff. Und wo ich gerade beim Stoff bin; diese wunderschöne EcoVero Viscose von Mind The Maker hatte ich Ende letzten Jahres bei Ying Design entdeckt und mich sofort verliebt.



Ein kleines Detail habe ich selbst hinzugefügt; die Ärmelmanschetten.
Ich mag Ärmel, die ich ganz leicht nach hinten schieben, oder auch ganz einfach umkrempeln kann. Sie sind gar nicht mal so schwer zu machen und werten ein Kleidungsstück optisch nochmals auf. Und auch hier haben sich die Kam Snaps Druckknöpfe ganz leicht anbringen lassen.



Ich mag meine neue Bluse sehr und es wird definitiv nicht die letzte ihrer Art sein.
Ida besticht durch ihre Schlichtheit und Eleganz und mit diesem Design
habe ich eine wunderbare Begleitung für das ganz Jahr.


Herzlich

Kati


Schnitt: Bluse Ida aus dem Buch Slow Fashion

Stoff: EcoVero Viscose von Mind The Maker

Shop: Ying Design


(unbezahlte Werbung)

Mittwoch, 17. Februar 2021

d e b r a - fibre mood 13/2021

 

Wohoo, die neue Ausgabe der Fibre Mood 13/2021 ist da und ich durfte vorab wieder einen der neuen Schnitte nähen.






Letzten Herbst hatte ich diesen unglaublich schönen Leinenstoff von einem meiner Nähgspändli abgekauft. Ich finde ihn einfach einzigartig, in diesen kräftigen Farben und mit dem wunderschönen floralen Design. Ich wollte unbedingt ein Kleid daraus nähen, das nicht zu viele Nähte hat, eher gerade geschnitten ist, so dass dieser Stoff wunderbar zur Geltung kommt.


 


Als ich die neuen Schnitte der Fibre Mood 13/2021 gesehen habe, wusste ich sofort, dass ich aus diesem Blumenstoff das Kleid Debra nähen möchte. Mich haben so viele Schnitte angesprochen und ich werde mir garantiert noch das eine oder andere Kleidungsstück aus der neusten Ausgabe nähen. Doch dieses Kleid sollte es werden.


 



Debra ist ein Oversize-Kleid im angesagten Look und lässt sich sowohl zu Sneakers, wie auch zu Ankle Boots und Stiefeln tragen, je nach dem, womit man sie kombiniert. Ich mag die Taschen besonders und der Schnitt ist ganz schön raffiniert. Das Rückenteil geht nämlich ins Vorderteil über, wo die Nahteingriffstaschen aufeinander treffen.


 


Die Rückenpartie kann auch mit einem grösseren Ausschnitt und Bindeband genäht werden. Für meinen Stoff fand ich das aber nicht so passend und habe mich daher für die Rückenpasse mit "normalem" Ausschnitt entschieden. Zudem werden die beiden Rückenteile  gerafft zusammengenäht, was mir besonders gut gefällt; Ein kleines, aber feines Detail.


 


Damit das Kleid einen besseren Stand erhält, wird um den Halsausschnitt ein Besatz eingenäht. Die Dreiviertelärmel passen für mich perfekt, ich könnte mir aber auch vorstellen, dass Debra mit Langen Ärmeln sehr gut zur Geltung kommt. Die Länge des Kleides fällt etwa bis zu den Knien aus. Die habe ich ein kleines bisschen gekürzt habe, auf meine Wohlfühllänge. Das Kleid hat keinen Verschluss und ist somit nicht kompliziert zu nähen.


 



Die Form des Kleides mit den Taschen macht trotz seiner Weite eine Gute Figur. Natürlich lassen sich darunter auch herrlich ein paar Pfündchen verstecken, die Frau sich während den kalten Wintertagen angefuttert hat. Aber nichts desto trotz, mag ich solche Oversize-Kleider immer mehr. Es muss nicht immer alles sehr figurbetont und enganliegend sein, es darf auch ruhig mal weit, cool, lässig und super bequem sein; denn das ist dieses Kleid auf jeden Fall. Und was ich ebenfalls sehr mag; einfach reinschlüpfen, ein Jeans, oder Strumpfhose drunter und schon ist Frau angezogen.


 



Lasst Euch inspieren von den neuen Fibre Mood Schnitten, sie sind herrlich für den Frühling.

 

Herzlichst

Kati


Schnitt: debra von Fibre Mood

Linkparty: www.fibremood.com/linkparty

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Samstag, 13. Februar 2021

j e a n s


Kuckuck, da bin ich wieder, aus den endlosen Weiten der Nähversenkung,
mit meinem Herzenswunsch-Projekt:

Meine ganz eigene Jeans.



Ich hatte schon länger den Wunsch gehegt, mir eine ganz eigene Jeans zu nähen. Schon so viele Schnitte habe ich studiert, hatte aber immer etwas auszusetzen, oder es passte etwas einfach nicht für mich. Also muss ein ganz eigener Jeans-Schnitt her.



Im letzten halben Jahr habe ich mich an der Unique Fachschule intensiv mit der Schnittkonstruktion für Hosen und Jupe beschäftigt. Ich habe gelernt, solche Kleidungsstücke passformgenau zu erstellen, bzw. den Schnitt dafür zu kreieren. Das Jeans-Projekt war für mich nicht eine Sache, die ich mal so husch husch irgendwo dazwischen schiebe. Vor allem dann nicht, wenn die Zeit dazu rar ist. Und Zeit habe ich mir dafür ausgiebig genommen.



Als erstes habe ich mir sämtliche Jeanshosen aus meinem Schrank vorgenommen. Ja tatsächlich alle habe ich studiert, nach Passform, Schnitt, Verarbeitung und Material. So konnte ich mir in meinem Kopf schon mal eine Vorstellung davon machen, wie mein ganz eigener Jeans-Schnitt aussehen soll. Für die Konstruktion habe ich all die Dinge berücksichtigt, die für mich wichtig sind und habe diese Elemente mit einfliessen lassen. Es soll eine ganz klassische Jeans werden, mit einer geraden Beinform und schön anliegend mit wenig Stretchanteil.



Der Schnitt steht, also los geht's. Ähm ja... und hier beginnt er, der Prozess, der Ausdauer, sehr viel Geduld und Musse erfordert. Ich wusste, dass ich erst einmal einen Prototypen erstellen muss, um die Perfekte Passform zu finden. Dazu habe ich einen etwas günstigeren Jeans-Stoff verwendet, mit nur 1% Elasthan-Anteil, so wie der Stoff meines Endprojektes. Aber dazu gleich nachher.



Bei der ersten Anprobe musste ich an den Seitennähten der Beine einiges abstecken, vor allem aber bei den Knien und in der hinteren Leibnaht. Die abgesteckten Partien habe ich Stück für Stück nachgemessen und auf mein Schnittmuster übertragen. Und somit hiess es, diese Nähte nochmals aufzutrennen, neu einzeichnen und zusammennähen. Und siehe da, die Hose passte perfekt.



Ja, es hört sich nach verdammt viel Arbeit an, aber der Aufwand lohnt sich absolut. Der zusätzliche Vorteil an einem Prototypen ist, dass man auch ein bisschen herum experimentieren kann, wie z.B. mit den Ziernähte spielen, die Breite der Gurtschlaufen bestimmen, die Gesässtaschen verschönern usw. 




Da ich mir sicher war, das nun alles passt, habe ich mich an den schönen Jeans-Stoff gewagt, den Washed Denim Dark Blue von Mind The Maker. Gefunden habe ich ihn bei einem meiner Lieblings-Stoffhändler, bei Hello Heidi Fabrics. Natürlich brauchte ich für dieses Projekt auch noch Gadgets wie Knöpfe und Nieten. Die coolen Jeans Hardware Refill Kits von Kylie and the Machine gibt es ebenfalls bei Hello Heidi Fabrics





Der Jeans-Stoff ist wunderbar für mein erstes Jeans-Projekt und von sehr hoher Qualität. Doch die liebe Fadenspannung und ich, wir hatten da so unserer Differenzen. Der typische Zierfaden für Jeans - Cordonnet-Faden - wird nur auf der rechten Stoffseite verwendet. Auf der Innenseite kommt ein ganz normales Nähgarn zum Einsatz. Da dieser Faden sehr dick und robust ist, und auch der Jeansstoff dicker, wäre hier ein Obertransportfuss echt toll gewesen. Ein ganz liebes Nähgspändli wusste, dass ich an meiner Jeans arbeite und hatte mir diesen Tipp extra noch gegeben. Danke Dir ganz herzlich liebe Barbara. Aber leider habe ich keinen und musste mich ohne durchgeschlagen.





Als die Jeans eigentlich schon fertig war, der Bund dran, hätte ich echt heulen können. Der Reissverschluss sass einfach nicht richtig. Immer wenn ich die Hände in die Taschen gesteckt habe, ist er zum Vorschein gekommen. Ja Himmel nochmal, was habe ich da bloss falsch gemacht. Völlig frustriert ging ich Mitten in der Nacht schlafen und auch am Tag danach hatte mich das sowas von geärgert. Da stimmt definitiv etwas nicht und bei genauerer Betrachtung, war mir auch bewusst, woran das Problem lag. Also habe ich zum Nahttrenner gegriffen, eine kleine Partie beim Bund nochmals geöffnet, den Reissverschluss fast komplett rausgetrennt und nochmals neu eingearbeitet. Und als er dann wieder eingenäht war, ich in die Hose geschlüpft bin und sie gepasst hat, wie angegossen, ja da musste ich einfach einen kleinen Freudentanz vor dem Spiegel aufführen.




Ich könnte Euch noch sooooo unglaublich viel zum Entstehungsprozess erzählen. Aber langer Rede, kurzer Sinn, glaube ich, dass ich ihn gefunden haben, meinen ganz persönlichen Jeans-Hosen Schnitt, der genau zu meiner Figur und meinen Typ passt. Vielleicht gibt es bei der nächsten eine klitze kleine Änderung, aber eines steht fest; es ist nicht meine letzte Jeans, die ich genäht habe. Es werden noch weitere folgen.


Das Herz hüpft und das Grinsen krieg ich nicht mehr weg :-)))

Herzlichst

Kati


Memo an mich selbst: Kauf Dir einen Obertransportfuss!


Schnitt: Mein eigener Jeans-Schnitt
Jeans-Stoff: Washed Denim Dark Blue von mind the maker
Jeans Hardware Refill Kit: kylie and the machine
Stoff-Händler: hello heidi fabrics

(unbezahlte Werbung)




















Mittwoch, 16. Dezember 2020

b u n d f a l t e n - h o s e

~ BEZAHLTE PARNTERSCHAFT MIT YING-DESIGN


Hier kommt sie:

Meine erste eigene Hose.
Massgeschneidert, nach meinem ganz eigenen Design,
von A - Z selbst konstruiert und genäht.



Vor ein paar Monate hätte ich das noch kaum für möglich gehalten, mir eine ganz eigenen Hose herzustellen. Doch ich habe so viel über Schnittkonstruktion gelernt, wie ich Schritt für Schritt vorgehen kann, um mir mein ganz eigenes Kleidungsstück zu prodozieren. Angefangen beim Jupe, bin ich mittlerweile schon voll in der Hosenkonstruktion drin und es macht so viel Spass.



Für mein erstes Modell hatte ich mir eine Bundfaltenhose überlegt, die etwas eleganter ist, am liebsten aus einem Wollstoff. Ich hatte mich kaum auf die Suche gemacht, als von Ying Design die Anfrage kam, ob ich nicht Lust hätte für ein Designnähen, aus einem Winterlichen eleganten Stoff. Da musste ich nicht zweimal überlegen und die Anfrage hätte nicht perfekter sein können.



Bei Ying Design findet Ihr ganz neu wunderbare Stoffe aus Wolle der Firma Zuleeg. Den Nähnerds unter Euch dürfte diese Weberei aus dem nördlichen Nachbarland ein Begriff sein. Ich durfte das  wunderschöne anthrazitfarbene Wollgewebe vernähen, das tatsächlich zu 100% aus Organics Merino Schurwolle besteht. Die besondere Leinwandbindung verleiht dem Stoff diese edle Struktur.



Bei einem Wollstoff denkt man zuerst an ein etwas dickeres Material. Nicht so dieser Stoff, denn er ist aus so herrlich feinen Garnen gesponnen. Daraus lassen sich Kleidungsstücke zaubern, die das ganze Jahr über getragen werden können. Ich könnte mir durchaus auch ein Kleid vorstellen, doch mir schwebte ja eine Hose vor.



Ein klein wenig möchte ich Euch noch zum Entstehungsprozess dieser Hose erzählen. Da ich ja nun gelernt habe, wie das ganze funktioniert, stehen einem auch unzählige Möglichkeiten offen. Ich wollte nicht einfach irgend ein Kleidungsstück nähen, sondern eines, dass ich tatsächlich auch tragen werde. Das ist mir im vergangenen Jahr nochmals sehr viel bewusster geworden. Es gibt so viele tolle Schnitte und Stoffe, aber ich versuche immer auch darauf zu achten, ob ich es auch wirklich brauche und tragen werde. Ok, Letzteres ist nicht immer der Fall, aber auch hier hilft immer wieder mal ein Blick in den Kleiderschrank. Was ich tunlichst vermeiden möchte, ist eine Ansammlung an Kleidern, die ein ungetragenes Dasein fristen.



Eine Bundfalten-, oder Chinohose mit grossen Gesässtaschen, aufgekrempelten Hosenbeinen und einem richtigen Reisverschluss soll es also sein. Nachdem ich den Schnitt erstellt hatte, ging es ans Zuschneiden und dann ab an die Nähmaschine; Schritt für Schritt bin ich nach meinem ganz eigenen Nähablauf vorgegangen. Abnäher und Falten nähen. Taschen ans Kleidungstück bringen, Reissverschluss mit einarbeiten, Hosenbeine schliessen, Gurtschlaufen annähen, Hosenbund annähen, Gurtschlaufen fertig annähen, Knopfloch nähen, Knopf dran und fertig. Das wäre die Kurzfassung davon, die lange möchte ich Euch lieber ersparen. Nur so viel; ich habe einige Male zum Nahtrenner gegriffen...



Ich habe mir Notizen gemacht, weitere Überlegungen bis ich letzten Endes meine erste eigene fertige Hose in Händen hielt. Sie ist vermutlich nicht perfekt, aber ich finde sie grossartig und bin soooooo glücklich mit dem Ergebnis.



Das ich dieses Projekt wieder zusammen mit Ying Design realisieren konnte, freut mich ungemein. Auch bei dieser Auswahl an Wollstoffen haben Rosina und Christian den Fokus wieder auf Nachhaltigkeit gesetzt. Früher war nachhaltige Mode verpönt, aber heute kann sie so vieles mehr sein; elegant und modisch.



Bist Du auf den Geschmack gekommen, Dir auch ein Kleidungsstück aus einem der wunderschönen Wollgewebe zu nähen? Dann hüpf rüber zu Ying Design und lass Dich inspirieren. Schöne passende Schnitte findest Du dort übrigens auch. 


Ich wünsche Euch was da draussen,
in dieser besonders speziellen und eigenartigen Zeit.

Herzlichst

Kati

Schnitt: Bundfalten-Hose nach meinem eigenen Design

Stoff: Wollgewebe aus Merino-Schurwolle von Zuleeg

Zur Verfügung gestellt von: Ying Design