Mittwoch, 18. Dezember 2019

marrakesch - oder die erkenntnis, dass der tag nur 24h hat

hallo ihr lieben

seid ihr schon voll in weihnachtsstimmung? alle geschenke für die liebsten parat?
ich geb's offen und ehrlich zu. weihnachten ist für mich gerade noch sowas von fern.
ich habe zwar die einen, oder anderen deko-lichter installiert, viel zu viele kerzen aufgestellt und
der adventskalender hält für mich und die kinder jeden tag eine überraschung bereit.
aber von weihnachtsstimmung ist bei mir noch weit gefehlt.






vielleicht liegt es am fehlenden Schnee, oder ganz einfach an der tatsache, dass einfach wieder einmal zu viele dinge los sind, paralell, gemeinsam, alle auf einmal, oder ich einfach so schlecht im nein sagen bin. in diese ganze doch so hektische zeit, bin ich ziemlich relaxt gestartet. ich bin es auch immer noch, aber ich musste wieder einmal mehr die erkenntnis erlangen, dass auch mein tag nur 24 stunden hat und ich mir ganz dringend viel mehr ruhe gönnen muss.








kennt ihr dieses phänomen, dass ihr euch unzählige dinge vornehmt und genau wisst, dass da für andere sachen
nicht mehr viel zeit und platz übrig bleibt? ich spreche von der imagninären to do-liste,
auf der sich frau in ihrem kopf fein säuberlich alles schön notiert, dass sie gebacken kriegen möchte.
und gebacken habe ich, sowas von! so sehr, bis ich kein mehl, butter, zucker und eier mehr sehen konnte.








ja ich hatte mir da schon so eine art masterplan zurecht gelegt, wann ich was erledige, aber bloss nicht aufschreiben, da die chaotin in mir oftmals alles über den haufen wirft. doch etwas hatte ich mir ganz fest vorgenomen;
mir drei tage auszeit nehmen an einem nähweekend.
ja darauf habe ich mich sehnlichst gefreut. es ist ja nicht so, dass ich zu hause nie zum nähen kommen würde.
aber sich einfach mal kurz davonschleichen und dem allerliebsten hobby widmen... ja so etwa
in der art hatte ich mir das vorgestellt.







doch es kam dann alles etwas anders... zwei kranke jungs, wenig schlaf, berge von wäsche und ach ja, ich sollte doch noch zuschneiden für mein so lange ersehntes nähweekend. das kann ich doch aber auch tun, wenn alle schlafen. und so hatte sich bei mir schon mal ein schlafmanko per excellance angesammelt. die folge davon war, dass auch ich ausser gefecht gesetzt wurde und zwar so richtig. ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte mal so viel geschlafen habe und nur auf dem sofa herumgegammelt bin. aber ich hatte das wohl ganz dringend nötig. und ich bin auch überzeugt davon, dass ich letzten endes nur deshalb krank wurde, weil ich mir zu wenig ruhe gegönnt hatte.






zum nähweekend habe ich es dennoch geschafft, einfach in einer verkürzten version. mein krempel war dann verhältnismässig auch ziemlich schnell gepackt und auch meine wunsch-nähprojekte standen ziemlich schnell fest. eines dieser kleidungsstücke ist teilweise dort entstanden. da ich schussel aber die hälfte der anleitung zu hause habe liegen lassen, konnte ich es erst hier beenden.







maarrakesch heisst diese blouson-jacke von pech und schwefel welche es sein sollte. der schnitt ist ziemlich cool und hat taschen, wie so viele meiner kleidungsstücke, die ich nähe. diese hier werden ganz clever in einem zug mit vorder- und rückenteil zusammen genäht. zugeschnitten hatte ich mir die jacke ja bereits vor mehr als einem jahr. aber da ich im herbst letzten jahres ebenfalls krankheitshalber ein nähweekend komplett sausen lassen musste, lag der schöne blouson so lange in all seinen einzelteilen bei meinen anderen ufo's*.
an dieser stelle ein kleiner persönlicher wunsch ans universum;
könnten wir das mit dem kranksein bitte auf andere, weniger wichtige wochenenden im jahr verschieben?
geht das? irgendwie? evtl? vielleicht?
ich hatte mir doch extra so ein wunderschönes stöffchen angelacht, das prima in den herbst hinein gepasst hätte. was das material anbelangt, ist es allerdings etwas undefinierbar für mich. es ist dehnbar, aber kein jersey, etwas dicker, aber kein jacquard oder sweat, fällt schwer, aber kein romanit.






ganz schöner stoff, aber so was von sch... zu vernähen. das material ist auf der linken seite extrem rutschig und ich musste zahlreiche nähte auftrennen. ich habe richtig blut geleckt und war ganz kurz davor das ganze teil im hohen bogen in die tonne zu schmeissen. wenn doch nur der stoff mit diesem blumenähnlichen muster nicht so schön wäre. der kragen hatte mich schier an den rand des wahnsinns getrieben und dank diesem rutschigen scheisserchen, dass ich mir ja unbedingt aussuchen musste, ist er mir einfach nicht gelungen.






doch alles auftrennen nütze nichts und irgendwann musste ich mir sagen, dass es doch eigentlich egal ist, ob die symmetrie nun perfekt ist, oder nicht. trage ich die jacke halt einfach nicht ganz geschlossen. perfektion ist nicht immer das wichtigste, sondern die freude an dem tun. und das habe ich im endeffekt auch, denn diese bunten farben sind ein wahres feuerwerk und bringen ganz viel wärme in die kalte jahreszeit.





was den rest betrifft, so habe ich nun definitv einen gang hinunter geschalten und ein paar dinge von der liste in meinem kopf gestrichen. aber die liebe marrakesch die bleibt da mal schön stehen. irgendwann werde ich sie wieder nähen und beim nächsten mal werfe ich bei der stoffauswahl einen genauen blick darauf 😉

ich wünsche euch allen ein schönes und entspanntes einstimmen auf das fest der liebe.
und falls jemand zufälligerweise meiner weihnachtsstimmung über den weg läuft,die ich grad nicht finden kann,
bitte schickt sie mir doch in einem schönen paket mit bunter schleife rundherum.

herzlichst
kati

stoff: stoffmarkt holland
bündchen: albstoffe

kleiner auszug aus dem lexikon der nähsprache
* ufo = unvollendetes nähobjekt

(unbezahlte werbung)

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