Mittwoch, 9. Februar 2022

Jeans Zwei Punkt Null

 Hallo ihr Lieben Freunde des Nähens

Ich melde mich nach längerer Zeit wieder mit einem Blogbeitrag rund ums Jeans nähen zurück.
Hosen wird dieses Jahr mein ganz persönliches Thema werden, dem ich mich intensiv widmen möchte.
Vor gut einem Jahr habe ich einen Kurs in Mode- und Schnittkonstruktion zum Thema Hose und Jupe abgeschlossen. Ich habe unglaublich viel für mich selbst gelernt und durfte mein Wissen bereits in vier eigenen Schnittmustern umsetzen, die auf mich persönlich abgestimmt sind. Was mich am meisten angespornt hat, den Kurs zu belegen;
Mir meine ganz eigene Jeans zu nähen, von der Konstruktion bis zum fertigen Kleidungsstück.



Für mich gehört das nähen einer Jeans zu einer der grössten Herausforderungen.
Nicht das nähen an und für sich, sondern es geht für mich dabei um viel mehr;
die Passform, den idealen Denim mit dem richtigen Quäntchen Elasthan-Anteil zu finden, um sie so hinzubekommen, wie sie letzten Endes sitzen soll und mir den richtigen Wohlfühlfaktor vermittelt. War das zu kompliziert? Dann versuch ich's mal anders.
Jeans ist nicht gleich Jeans. Das merken wir relativ schnell, wenn wir im Laden in eine reinschlüpfen. Sei es, dass die Verarbeitung nicht wie gewünscht ist, unsere Körperform nicht zu dem Schnitt passt, das Material uns nicht behagt und wir uns darin nicht wohl fühlen.



Meine ganz persönliches Problem bei Kaufjeans bestand immer darin, dass ich relativ stark gebaute Oberschenkel habe und breite Hüften, dafür aber eine schmale Taille. Meist stehen mir im Kreuz die Jeans etwas ab, spannen dafür aber am Hintern immer genau an der gleichen stelle. Aber nur weil mir die Normgrösse an der einen oder anderen stelle nicht ganz passt, bin ich nicht verkehrt. Ich bin mit meinem Körper absolut im Reinen und glaube, dass meine Proportionen zu mir passen ;-)
 Dieses Phänomen von Passproblemen kennen sehr viele Frauen. Es ist die Modeindustrie, die uns weismachen will, dass wir uns unbedingt in eine Norm zwängen sollen. Wir sind keine Schaufensterpuppen, sondern Individuen mit ganz unterschiedlichen Körpern. Also warum nicht  einfach das Kleidungsstück an seinen eigenen Körper anpassen?

  


Meine Jeans Zwei Punkt Null ist das zweite Jeansmodel, dass ich nach einem eigenen Schnittmuster entwickelt habe. Dabei bin ich vom Hosengrundschnitt ausgegangen, den ich im oben erwähntem Modullehrgang erstellt hatte. Vom Grundschnitt ausgehend kannst du dir alle x-beliebigen Hosenschnitte selbst erarbeiten und ein eigenes Schnittmuster erstellen, das auf deine ganz persönlichen Masse abgestimmt ist. Wer das gerne machen möchte und alles von Grund auf selbst konstruieren, dem empfehle ich, sich bei einer Schneiderin richtig ausmessen und den Grundschnitt erstellen zu lassen. Ob du die Schnittkonstruktion nun auch bei der Schneiderin erlernst, mittels Buch, oder einem Kurs, ist individuell. Mir hat der Modullehrgang sehr zugesagt, da ich dort anhand praktischer Arbeiten das nötige Know-how erarbeiten konnte. Nur mit einem Buch zur Hand wäre ich zu wenig konsequent dran geblieben.
Speziell rund ums Jeansnähen stosse ich auf Instagram bei Hilli-Hiltrud immer wieder auf sehr viele hilfreich Tipps. Doch auch Pattydoo ist bekannt für's Nähen der eigenen Jeans. Möchtest du dir lieber einen Schnitt kaufen und die Anpassungen am Kauf vornehmen, so bieten diese zwei Schnittmusterhersteller sehr detaillierte Beschreibungen. Die Möglichkeiten sind sehr gross. Stöbert einfach in Ruhe durch, vergleicht Schnittmuster und schaut, was euch anspricht.



Nach fast einem Jahr Pause mit Hosenkonstruktion hatte es mich wieder gepackt. Der Auslöser war DER Denim, den ich bei Ying Design, dem Stoffladen meines Vertrauens, entdeckt habe. Der Organic Raw Denim Stretch Fargo von Mind the Maker mit 1,5 % Elasthan-Anteil. Yes Baby, Jackpot, genau so einen wollte ich! Gleichzeitig bin ich auf das Buch Jeans Nähen vom Stiebner Verlag gestossen. Ein Buch, bei dem es ausschliesslich um das Nähen von Jeans geht, fehlte mir noch. Also habe ich mir dieses auch gleich noch ins Haus geholt.

Zu dem Buch: Es ist sehr informativ, zeigt Unterschiede verschiedener Denims, Nähtechniken und Tools auf und es beinhaltete einen sehr gut strukturierten Nähablauf. Einzig bei den Gurtschlaufen solltest du dir Gedanken machen, welche du nähen möchtest und darauf achten, dass du diese evtl. schon annähst, bevor du den Bund an die Hose nähst. Aber alles in allem kann ich euch dieses Buch wärmstens empfehlen.



Ich habe immer noch einen Rest von dem Tencel Two-Tone Check, den ich als Innenfutter für meinen WWP verwendet habe. Ich fand ihn perfekt, um die Innentaschen damit zu nähen. Der Stoff ist nicht zu dick, trotzdem stabil und trägt nicht auf.



Mein letzter Jeanskauf war... - ich weiss es ehrlich gesagt nicht mehr - ... ich glaube, es ist meine Second Hand Jeans, die ich von einer lieben Freundin bekommen habe und auch nach 5 Jahren immer noch sehr gerne trage. Eine Jeans ohne viel Schnickschnack mit einer geraden Beinform. Ja genau so eine schwebte mir vor.



Nähst du dir deine ganz eigene Jeans, darfst du nicht enttäuscht sein, wenn es beim ersten Mal nicht hinhaut. Ich hatte mir vor gut einem Jahr ebenfalls erst einen Prototypen genäht. Den kann ich immer wieder zur Hand nehmen, auch das Schnittmuster dazu, um zu schauen, wie und was ich da (anders) gemacht habe und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen. Nicht jeder Stoff verhält sich gleich. Es kann je nach Stoffart sein, dass du für das genau gleiche Model nochmals die eine oder andere Partie weiter, oder enger machen musst.



Meine Jeans Zwei Punkt Null sollte etwas höher sitzen, als meine erste, aber nicht ganz High Waist. Einfach vom ersten Schnitt oben ein bisschen hinzu geben ist aber nicht. Die Konstruktion musste von Anfang an nochmals komplett neu gemacht werden und ich hatte so richtig Bock, das durch zu ziehen.  Da musste ich aber ganz schön studieren, wie das nun wieder geht. Also habe ich erst mal eine Tasse Kaffee getrunken und meine Kursunterlagen gewälzt. Es macht sehr viel Spass, sein eigenes Schnittmuster zu erarbeiten und mit den Möglichkeiten zu spielen. Ich hatte mir auch genügend Zeit dafür gelassen und an der Konstruktion gefeilt.



Durch mein Hohlkreuz muss ich an der hinteren Leibnaht und am Sattel meist alles nochmals einnehmen. Das zeigt sich aber erst, nach der ersten Anprobe. Ich empfehle dir daher, diese Naht nur zusammen zu nähen und NICHT mit der Overlock zu versäubern und abzusteppen. Du musst sonst für die Anpassung am Ende viel mehr Nähte auftrennen. Ich konnte mit Stecknadeln den Teil sehr gut abstecken, der da raus musste, habe diesen genau nachgemessen, auf dem Schnittmuster eingezeichnet und ebenfalls abgetragen. Bei den Oberschenkeln und Knien war mir die Hose ebenfalls noch etwas zu weit und ich bin dort genau gleich verfahren. Musst du bei den Beinen nochmals einnehmen, heisst es unter umständen tatsächlich auch hier nochmals: "Nähe auftrennen!". Ich musste sehr, sehr, sehr, sehr oft zum Nahttrenner greifen. Sogar als die Hose schon fertig genäht war und die Bilder im Kasten, habe ich die Saumnaht, fast die ganze seitliche Naht und die abgesteppte Innenbeinnaht zum Teil nochmals aufgetrennt, um alles nochmals einen Tick mehr an meinen Körper anzupassen. Auch wenn es im Endeffekt nur Nuancen sind, ich wollte unbedingt einen Schnitt, den ich für eine weiter Jeans wieder anwenden kann.




Ja, der Nahttrenner und ich, wir sind bei diesem Projekt allgemein ganz dicke Freunde geworden. Ich hatte den Bund erst zu breit zugeschnitten und als er angenäht war, stand die Hose beim Kreuz zu sehr ab. Also nochmals auftrennen, einen neuen Bund schmaler zuschneiden, vorbereiten und dieses Mal mit etwas Zug stecken und annähen. Ja das war dann wohl etwas zu viel der guten Sache und ich sah aus, wie Wurst in der Pelle. Also alles nochmals auftrennen und mit weniger Dehnung annähen. Yep, passt perfekt, sitzt auch sehr schön. Aber Moment mal, hätte ich nicht erst die Gurtschlaufen an der Hosenoberkante annähen müssen...??? Deshalb habe ich den Teil aus dem Buch ein bisschen weiter oben im Text speziell erwähnt. Da ich den Bund nicht ein drittes Mal komplett von der Hose nehmen wollte, habe ich die Naht nur an den Stellen aufgetrennt, an denen ich die Gurtschlaufen annähen wollte. Ihr seht, ich habe hier ganz schön viel Zeit investiert. Aber aus solchen Fehlern lerne ich.



Bezüglich der Nähte konnte ich sämtliche Steppnähte mit dem Jeans-Nähgarn nur sehr langsam nähen. Ich besitze keinen Obertransport-Fuss und darf daher nicht voll auf's Gaspedal treten. Nur so bleibt bei mir die Stichlänge schön gleichmässig. Probenähte sind daher sehr wichtig und dringend zu empfehlen, um auch den Nähfussdruck richtig einzustellen. Bei den dickeren Stellen empfiehlt sich ein Ausgleichsplättchen. Da meine Nähmaschine keines hat, habe ich kurzerhand einfach einen dickeren Karton verwendet. Klappt prima. Bei einer klassischen Jeans werden die Innenbeinnähte mit einer Kappnaht genäht und abgesteppt. Darauf habe ich bewusst verzichtet, da ich mit Anpassungen gerechnet hatte. Ich habe sie mit dem dreifach Geradstich zusammen genäht, da an dieser Naht die Hose am meisten strapaziert wird. Die Nahtzugaben vom Rückwertigen- und Vorderteil sind beide zusammen mit der Overlock versäubert, nach vorn gebügelt und mit dem Jeans-Nähgarn zweifach abgesteppt.


Für das Zusammennähen der Jeans half mir sowohl mein Kursordner mit meinen eigenen Notizen. Aber eine unglaublich grosse Stütze war ebenfalls das Buch Jeans Nähen. Ich habe meinen ganz persönlichen Nähablauf nochmals überarbeitet, so  dass ich ihn bei meinem nächsten Jeans-Projekt wieder hervorholen kann.

Ganz zum Schluss kommt der Hammer für den Hosenknopf und die Nieten zum Einsatz. Diesen Teil mag ich besonders und dank meinem Jeans Hardware Kit, dass ich mir mal angeschafft habe, geht das auch ganz leicht von der Hand. Bevor du dich an deine Jeans machst, übe erst an einem Stück Reststoff, bist du Sattelfest bist. Du wirst sehen, es ist gar keine Hexerei. Wo die Nieten nun genau hinkommen, bestimmst du ganz alleine. Da gibt es nicht wirklich eine Regel.



Während ich hier in die Tasten tippe, trage ich sie, meine neue ganz eigene Jeans. Sie hat heute ihre Premiere gefeiert, ganz still und leise, dafür mit einem ganz breiten Grinsen in meinem Gesicht. Der ganze Aufwand hat sich für mich gelohnt, denn die Jeans ist für mich absolut stimmig geworden, sowohl vom Schnitt, von der Passformt wie auch vom Wohlfühlfaktor her;
sie ist unglaublich bequem.




Es gäbe noch so viel zu sagen, rund um Nähen von Jeans. Doch wenn ihr eh schon länger mit dem Gedanken gespielt habt, dann macht es einfach. Holt euch einen Schnitt, der euch zusagt und passt ihn für euch ganz persönlich an. Setzt euch nicht unter Druck, seid nicht enttäuscht, wenn die erste Hose nicht sitz. Bleibt dran, gebt nicht auf und nehmt euch Zeit. Ihr werdet sehen, wenn ihr eure ganz eigens genähte Jeans in Händen hält, die ihr auf euch ganz persönlich geschneidert habt, erfüllt es euch unglaublich.

In diesem Sinne; Jeans on!

Herzlichst

Kati


Stoff und Buch gekauft bei: Ying Design

Stoff: Organic Raw Denim Stretch Fargo von Mind the Maker 

Buch: Jeans Nähen vom Stiebner Verlag

Nähgarn: Jeans-Nähgarn von Güttermann

Reissverchluss: Jeans-Reissverschluss von Riri Mayer

Knöpfe und Nieten: Buttinette

- unbezahlte Werbung -





Dienstag, 16. November 2021

Alex Mum

 "Morgen, Findus, wird's was geben"

Wer das Kinderbuch von Sven Nordqvist kennt, der weiss worum es geht.
Findus wünscht sich nichts sehnlicher, als dass der Weihnachtsmann ihn und den alten Petterson besuchen kommt. Es ist eines der Lieblingsbücher unserer Jungs und wir lesen jedes Jahr um die Weihnachtszeit.

Ähm..., was hat das nun aber mit dem Kleid hier zu tun?
Sehr viel, denn bald steht Weihnachten auch bei uns vor der Tür.



Genau genommen sind es nur noch 37 Tage und dann wird auch bei uns gefeiert. Es wäre also höchste Zeit, sich um die Geschenke für die Liebsten zu kümmern. Oder man macht es wie ich und näht sich erst mal ein Kleid für diesen Anlass 😉



Für Ying Design durfte ich ein festliches Kleid nähen, welches ich garantiert auch schon vorher tragen werden. Ich freue mich sehr, dass ich diese wunderschöne Eco Vero Viscose - Leia Crepe von Mind the Maker für ein Designbeispiel vernähen durfte, denn mit diesem Stoff habe ich tatsächlich geliebäugelt. Der Stoff ist für diese Jahreszeit perfekt, da er etwas "dicker" gewoben ist. Auch wenn er dadurch ein klein wenig schwerer ist, fällt aber trotzdem sehr schön und fliessend.



Genäht habe ich daraus das Kleid Alex Mum von Ikatee. Dieser Schnitt ist sehr vielfältig und kann sowohl als Kleid, wie auch als Bluse, oder Blusenkleid genäht werden. Drei verschiedene Kragenvarianten stehen zur Auswahl, Ärmel in kurz oder lang, mit oder ohne Puffärmel. Ihr seht also Mit diesem Schnitt lässt sich also ganz schön spielen.



Wie schon bei anderen Projekten hatte ich auch hier die Idee, wie es fertig aussehen sollte;
Kurzarm mit eben diesen Puffärmeln, Bindegürtel und einer Halsschlaufe.
Finde den Fehler? Genau, mein Kleid hat anstelle einer Schlaufe um den Hals nun doch einen Stehkragen erhalten. Das Kleid war schon fast fertig genäht und als ich da so vor dem Spiegel stand, waren es mir einfach zu viele Schlaufen, Maschen, oder wie auch immer. Ich mag verspielte Schnitte sehr, doch der Stehkragen gefällt mir bei diesem Kleid letzten Endes doch besser. Also nochmals auftrennen, neu zuschneiden und annähen. Das Ergebnis; sehr adrette und nett.



Ich mag Puffärmel sehr und hatte mich schon so gefreut, dass mir diese so schön gelungen sind. Aber bei diesem Schnitt ist mir ein Fauxpas unterlaufen, der mir noch nie passiert ist. Nun ja, einmal ist das erste Mal. Die Breite vom seitlichen Halsansatzpunkt bis zum Schulterpunkt, ist in diesem Schnitt zu breit für meine Schultern. Ich dachte eigentlich immer, ich hätte eher normale bis breite Schultern, aber für diesen Schnitt sind sie tatsächlich "zu schmal". Auf dem folgenden Bild ist das ganz deutlich zu sehen. Rechts hängen die Puffärmel so richtig schlaff runter und so soll es doch nicht sein, zumindest nicht für mich. Links seht ihr, wie ich mir das vorgestellt hatte, erst mal nur mit Stecknadeln abgesteckt. Wie ich das Problem gelöst habe, darauf komme gleich noch.




Was werde ich das nächste mal also anders machen, wenn ich wieder eine Bluse nähe?
Ganz genau, unbedingt die Schulterlinie auf dem Schnittmuster nachmessen und mit meiner vergleichen. Ich habe es nachträglich mit einem Schnitt verglichen, der eine sehr ähnliche Schulterpasse hat. Dort wo die Schulterlinie verläuft, sind es tatsächlich 2cm weniger, als in diesem Schnittmuster.
Würde ich diese Bluse, bzw. das Kleid nochmals nähen, so wo würde ich zusätzlich einen Schulterabnäher einbauen.



Nun aber zu meiner praktikablem Lösung. Ich bin zwar selbst nicht so zufrieden mit mir - der Streber in mir lässt grüssen - weil ich weiss, dass ich es besser kann und es natürlich nicht so gemacht wird. Aber an diesem Punkt fast das ganze Kleid zu demontieren, war für mich keine Option. In dem Bereich, wo das Vorderteil auf die Rückenpasse trifft, wird es gerafft. Also habe ich dort drei Fältchen eingebaut, die ich beidseitig schön abgemessen habe und von Hand festgenäht. Zusätzlich habe ich die Puffärmel nochmals etwas zum Stehkragen hin drapiert und ebenfalls mit zwei drei Stichen an jeweils drei Stellen mit Nadel und Faden fixiert. Jetzt habe ich genau den Effekt, den ich mit den Puffärmeln erzielen wollte. Mein Fazit, es lässt sich so sehr gut lösen und unterm Strich ist es doch ziemlich gelungen.
An alle Schneiderinnen dieser Welt; mögt mir doch vergeben, für diese kleine "Bastelei". 



Ansonsten fällt die Grösse perfekt aus. Ich habe sie wie immer für mich angepasst, oben 40 und unten 42. Rückblickend betrachtet, hätte ich das nicht unbedingt machen müssen, da der Schnitt schön locker ausfällt. Kennst du das Problem, dass du zwischen zwei, oder mehreren Grössen variierst? In diesem Falle kann ich dir ein Buch über die Schnittmusterkonstruktion von Kleidern sehr empfehlen. Dort drin erfährst du, wie du solche Anpassungen machen kannst und übrigens auch, wie man Schulterabnäher einbaut.



And yeeeeees, it ha's Pockets! Für mich immer ein Pluspunkt, wenn ein Kleid auch Taschen hat. Ich mag sie einfach sehr. Hier sind es Nahteingriffstaschen, die man auf den ersten Blick gar nicht sieht, sondern erst dann, wenn ich meine Hände darin habe. 



Ein echter Blickfang sind für mich die zarten Knöpfe in dem Farbton rosewood. Sie sind ebenfalls von Mind the Maker und die perfekte Kombination zu diesem Stoff. Schwarze Knöpfe wären hier komplett untergegangen.



Der breite Bindegürtel mit den zwei Gurtschlaufen gefällt mir extrem gut. Es ist ein kleines Detail, aber ein sehr schönes. Solche Gurtschlaufen zu nähen ist übrigens keine Hexerei und in der Anleitung ist es detailliert beschrieben. Allgemein finde ich die bebilderte Anleitung von Alex Mum super. Sie ist zweisprachig in Französisch und Englisch, aber so, dass es sehr gut verständlich ist.




Mein Fazit zu Alex Mum; ein super schickes Kleid, das perfekt sitzt und sehr bequem ist.

Möchtest du dir auch eine Alex Mum nähen, ob als Bluse, oder Kleid, für das Fest mit der Familie, der Weihnachtsfeier mit Freunden, oder deinen Arbeitskollegen? Dann wirf einen Blick rein bei Ying Design. Dort gibt es die Eco Vero Viscose - Leia Crepe und viele weitere Stoffe in ganz zauberhaften Farben.

Schnitt, Stoff und Knöpfe wurden mir zur Verfügung gestellt von Ying Design

Stoff: Eco Vero Viscose - Leia Crape von Mind the Maker

Knöpfe: Two Hole Corozo Botton von Mind the Maker

Schnitt: Alex Mum von Ikatee


- bezahlte Partnerschaft -


Samstag, 6. November 2021

Jacke Canelle - In der Ruhe liegt die Kraft...

 Hallo ihr Lieben


Schon wieder ein Blogpost? Erst war doch hier eine ganz lange Pause. Ganz genau und diese habe ich mir einfach so genommen und sie hat auch gut getan. In den letzten Monaten habe ich mir oft die Frage gestellt, ganz mit dem Bloggen aufzuhören. Nimmt sich denn überhaupt noch irgendjemand die Zeit, das zu lesen? In Zeiten von Instagram ist es sehr viel einfacher und bequemer, einen Post abzusetzen, ohne gross Text dazu zu liefern. Auch für die Nutzer ist es viel "effizienter" sich durch die Stories und den Feed zu Scrollen, überall da ein Herz stehen zu lassen, ohne gross zu lesen, worum es überhaupt geht. Und doch gibt es sie, die Menschen, die lesen, was geschrieben wird. Nach meinem letzten Blogbeitrag haben mich so einige Nachrichten erreicht und ich habe mich so sehr über diese Rückmeldung gefreut. Grund genug, erneut in die Tasten zu hauen, ab und zu einen Beitrag ausführlicher zu formulieren und etwas zum Projekt zu erzählen.



Zwischen meinem letzten Projekt dem Wind und Wetter Parka und diesem hier, lag eine grosse Zeitspanne. Für mich ist es momentan ein wahnsinniger Spagat zwischen Berufsleben, Familie, Terminen, Haushalt, Weiterbildung, Frau sein, Freundin und einfach nur Mama sein. Nein, ich jammere definitiv nicht rum, denn ich bin unglaublich dankbar für alles, was ich habe in meinem Leben. Es ist halt vorübergehend gerade etwas zugespachtelt mit ganz vielen Terminen, aber das geht auch wieder vorbei. In den Herbstferien habe ich mir deshalb bewusst eine kleine Auszeit genommen, meine Batterien aufgeladen, Energie getankt und einfach mal einen Gang runter geschalten. Ich habe sehr viel Zeit mit meiner Familie draussen verbracht und diesen Prachtsherbst mit ganz viel Sonne so richtig genossen. Und es hat sich immer ein klein wenig Zeit gefunden, um an meinem Cardigan zu stricken.



Auch wenn ich viel mehr nähe, ich stricke unglaublich gerne. Es hat etwas beruhigendes, die Nadeln klappern zu lassen und dazu einen Kaffee zu schlürfen, Musik zu lauschen, oder einfach nur wieder mal vor der Glotze zu hocken und einen Film zu konsumieren. Aber auch draussen in der Herbstsonne zu sitzen, die Wärme in sich aufsaugen und ein paar Runden stricken ist Entspannung pur. Das praktische beim Stricken ist, dass man die Arbeit auch einfach in eine Tasche packen kann und im Grunde genommen überall daran arbeiten kann, wo man gerade möchte.


 

Ich hätte ja nicht gedacht, dass meine Jacke Canelle von Rosa P. so schnell fertig wird. Denn die Wolle dazu hatte ich ja schon ein ganzes Weilchen bei mir gelagert. Anfang des Jahres hatte ich mir einen Plan für meine #makenine2021 zurecht gelegt. 9 Projekte, die ich dieses Jahr sehr gerne umsetzen möchte. Also auf zum Wollkauf in den Woll-Laden meines Vertrauens, dem Bebié Fabrikladen. Wie praktisch, dass er auch nur einen Katzensprung von mir entfernt ist. Dort habe ich diese wunderschöne Alpaka-Wolle von Schachenmayr entdeckt. Sie ist wirklich super weich, juckt nicht und ist die schöööööön warm. Die Inhaberin des Woll-Ladens ist eine passionierte Strickerin und bei Fragen rund um's Stricken, gibt's nicht, was sie nicht weiss. So hatte ich gleich zu Beginn schon ein paar Fragen, bei welchen sie mir mit Rat und Tat zur Seite stand. Danke dir ganz herzlich dafür liebe Stefania.



Bei der Strickprobe mit der angegeben Maschenzahl ist das bei mir etwas kleiner ausgefallen. Liegt vermutlich daran, dass ich eher sehr eng stricke. So habe ich mich für die Grösse 42 entschieden, da ich auf keinen Fall wollte, dass der fertige Cardigan spannt. Die Grössenwahl hat sich als perfekt bewahrheitet.



Ich habe mir tatsächlich das erste mal einen Cardigan gestrickt und mit der Raglan-Technik gearbeitet. Das geniale an dieser Strickjacke ist, dass sie nirgends zusammen genäht wird. Man beginnt bei der Passe im Rücken und arbeitet sich so durch die Aufnahme von Maschen von oben nach unten. Damit ich das mit der Zunahme richtig mache, habe ich mir eine Tabelle erstellt, auf welcher ich jeweils abstreichen konnte, in welcher Zunahme ich mich befinde. Ist der erste Teil geschafft, werden die Maschen der Ärmel auf einen Faden genommen und erst mal nicht beachtet. Der Rumpf des Cardigan wird dann bis zum Bund hinunter fertig gearbeitet und erst im Anschluss werden die Ärmel einzeln gestrickt. Ganz zum Schluss wird noch die Blende mit den Knopflöchern gemacht.





Mit ein bisschen zusätzlicher Hilfe von YouTube hat es prima geklappt die Jacke zu stricken, es hat auch sehr viel Freude gemacht und mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass die Jacke in schwarz so cool daher kommt. Ich trage nicht sehr oft schwarz, oder wenn, dann eher in eleganter Form. Doch der Cardigan hat meine Erwartungen weit übertroffen. Genau so sollte er sein, mit V-Auschnitt, kurz, nicht zu eng anliegend, weich und warm. 




Endlich habe ich ihn, meinen kuschlig, weichen und warmen Cardigan.
Der Winter kann also gerne kommen :-)

Lasst die Nadeln ordentlich klappern, denn
Stricken ist Balsam für die Seele.


Herzlichst

Kati


Cardigan: Jacke Canelle von Rosa P.

Wolle: Premium Alpaca Soft von Schachenmayr

Wolle gekauft bei: Bebié Fabrikladen


(unbezahlte Werbung)


Dienstag, 2. November 2021

Mein Wind und Wetter Parka

 Hallo ihr Lieben

Mein letzter Blogpost liegt schon einige Monate zurück und ich hatte kurzzeitig mit dem Gedanken gespielt, diese Seite hier komplett auf Eis zu legen. Mir fehlte es schlicht und ergreifend an der Musse in die Tasten zu hauen und dabei auch noch etwas gehaltvolles zu tage zu fördern. Aber meinen Blog ganz aufgeben...? Nein, das möchte ich nun doch nicht. Es gibt auch immer wieder Themen, die in mir Schlummern und vor allem in den vergangenen Monaten hätte ich wohl ganze Bücher damit füllen können. Heute beschränke ich mich aber einfach mal auf das Wesentliche und zwar auf meinen Wind und Wetter Parka von Lotte und Ludwig, den ich mir vor kurzem genäht habe.



 Vor einem Jahr war ich mit Freundinnen auf einem Trip kreuz und quer durch die Schweiz, als meine Übergangsjacke ihren Geist aufgegeben hatte. Kurz; der Reissverschluss war komplett hinüber so dass ich die Jacke ohne Hilfe meiner Ladies nicht mehr auf- und zu gebracht habe. Irgendwie habe ich Dussel es aber zwischendurch doch immer geschafft und alle riefen gleichzeitig: "Oh nein, nicht schon wieder!". Wir habe uns ordentlich schlapp gelacht und auch über die Tatsache, dass ich wie ein Kind Hilfe beim anziehen gebraucht habe. In diesem Moment kam mir das erste Mal der Gedanke, dass ich mir doch eigentlich selbst mal so eine Jacke nähen könnte. "Uff, das ist aber ein ganz schöner Aufwand..." und so schob ich den Gedanken auch gleich wieder beiseite.



Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr euch etwas in den Kopf gesetzt habt, es euch dann auch nicht mehr loslässt? So ging es mir, als die Sommermonate so langsam vorbei waren. Ja ja, die Jacke war immer noch fest gespeichert in meinem Oberstübchen und wollte da auch nicht mehr raus. Also hatte ich mich ganz fest dazu entschlossen, mir eine Übergangsjacke für den Herbst und Frühling zu nähen. Und so habe ich mich schon mal etwas schlau gemacht über Schnitte und Material... Kaum hatte ich damit begonnen, kam von Ying Design die Anfrage, ob ich nicht Lust hätte, ein Designsample für sie zu nähen. Und wie ich Lust hatte! Jetzt war ich komplett Feuer und Flamme für mein Jacken-Projekt.



Eine Jacke ist nicht einfach mal so schnell genäht. Es braucht Zeit, einige Zeit, von der Idee bis zur Umsetzung. Doch es lohnt sich absolut, sich diese zu nehmen und in ein solch tolles Projekt zu investieren. Ich habe mich schon ziemlich früh mit ganz vielen Fragen auseinander gesetzt; welche Farbe sollte der Parka haben? Welche Länge? Welchen Aussenstoff verwende ich? Welches Material soll ich für das Futter verwenden, dass sich für den Übergang eignet? Möchte ich alles so machen, wie im Schnitt vorgesehen, oder Änderungen anbringen? Für mich sind solche Fragen enorm wichtig, denn so konnte ich mir in meiner Vorstellung ein Bild von meiner fertigen Jacke machen.



Für den Aussenstoff habe ich mich sehr schnell für einen Organic Dry Cotton Oilskin von Merchant and Mills entschieden. Der Stoff läuft sehr schön unter der Nähmaschine, jedoch habe ich trotzdem einen Teflonfuss verwendet. In den Futterstoff von Meet Milk Fabric habe ich mich gleich verliebt, wie ich ihn gesehen hatte. Der Wunderschöne Two Tone Check aus Tencel ist ein Twill, der durch sein klassisches Karodesign besticht. Der Kontrast der beiden Stoffe trifft die Farben des Herbstes voll und ganz. Dennoch wollte ich die Kapuze dezent füttern und habe mit dem Tabby Canvas in der Farbe Olive den passenden Ton gefunden. Bevor ich loslege, mache ich immer erst eine Nähprobe, um die Fadenspannung am Stoff anzupassen. Beim Oilskin empfiehlt es ich evtl., diese zu erhöhen.



Änderungen.... ja davon habe ich jede Menge vorgenommen und ich möchte euch zeigen, dass es gar nicht so schwierig ist, solche Anpassungen vorzunehmen. Es beginnt bei mir schon immer bei der Grösse, da ich oben und unten zwei verschiedene Konfektionsgrössen trage. In der Anleitung des Wind und Wetter Parka ist ausführlich beschrieben, wie solche Änderungen vorgenommen werden können. Genaues ausmessen lohnt sich also sehr. Wer sich bezüglich der Grösse nicht sicher ist, sollte sich vorher unbedingt ein Nesselteil nähen.



Beim Originalschnitt ist der Aussenstoff, wie das Futter genau gleich gross und wird 1:1 zugeschnitten. Ich persönlich mag es nicht so sehr, wenn bei einer Jacke das Futter hervorschaut. Deshalb habe ich das Futter komplett mit Belegen aus dem Oilskin versehen. Wie das funktioniert, erkläre ich anhand dieser Skizze ganz simpel. Als erstes habe ich die Aussenjacke mit dem Aussenstoff gemäss Schnittmuster zugeschnitten. Anschliessend habe ich die Belegbreite bestimmt, und diese auf dem Schnitt eingezeichnet und weggeschnitten. 
ACHTUNG: Immer da, wo aus einem Schnitteil zwei gemacht werden, ist es zwingend notwendig an der Schnittkante eine Nahtzugabe hinzu zu fügen, da die beiden Teile wieder zusammen genäht werden.



Beim Saum, der vorderen Mitte, der Kapuze und bei den Ärmeln habe ich Belege eingearbeitet. Beim folgenden Bild sind diese auf einen Blick zu sehen, bis auf die Ärmel. Es ist ein zusätzlicher Aufwand, aber einer der sich sehr lohnt, wie ich doch finde. Ich habe mit der Nahtzugabe von 1cm gearbeitet, da ich so genügend Spielraum hatte, auch immer den Futterstoff mit der Overlock zu versäubern.



Damit das Futter im Rückenbereich nicht spannt, habe ich hier eine kleine Bewegungsfalte eingearbeitet. Das geht ganz einfach und ist absolut keine Hexerei. Da das Rückenteil des Futters im Bruch zugeschnitten wird, kann hier ganz einfach zwei bis drei Zentimeter der ganzen Rückenlänge entlang hinzu gegeben werden und schon hat man eine Mehrweite. Die Bewegungsfalte wird nur oben und unten am Saum ca. 5 cm zusammen genäht. 




Den Tunnelzug für die Kordel habe ich ganz nach Innen verlegt, zwischen Aussenstoff und Futter. Mir gefällt es so einfach besser und für mich ist es so auch handlicher. Kordeln, die aussen liegen, klemme ich dauernd in der Autotür ein, oder bleibe sonst wo hängen damit. Deshalb habe ich sie auf der linken Seite der Aussenjacke eingenäht. Bevor ich im Anschluss das Futter eingenäht habe, musste ich den Punkt bestimmen, wo die Kordel durch die Öse herauskommen soll. Dort habe ich den Stoff mit einem Wonderdot verstärkt und dann die Öse reingemacht. Somit reisst sie später nicht aus.



Apropos ausreissen; überall dort, wo ich Druckknöpfe angebracht habe, habe ich vorgängig auch den Stoff verstärkt. Nun kann, bzw. sollte man ja bei Oilskin nicht ein Vliesline aufbügeln, da es sich ja um einen gewachsten Stoff handelt. Hier mein Tipp; einfach ein Stück Oilskin, oder Decovil ligth verwenden und mit Stylefix anbringen. Die Paspeltaschen habe ich beispielsweise mit Oilskin verstärkt, da dieser nicht zu sehr aufträgt. Die Taschenbeutel selbst sind mit Vliesline etwas stabiler verstärkt worden.



Die Blende meiner Jacke hat ebenfalls Druckknöpfe und damit sie etwas stabiler wird, habe ich innen drin der ganzen länge nach einen Streifen aus Decovil light angebracht, das ich ebenfalls mit Stylefix fixiert habe. Diese Material wird normalerweise eher im Gebrauch von Taschen verwendet, erschien mir aber ideal, da die Blende ja auch einen gewissen Stand haben sollte. Erst im Anschluss habe ich die Position der Druckknöpfe bestimmt. Bei der gegenüberliegenden Seite, also dem linken Jacken-Vorderteil, auf der linken Seite habe ich dort je ein Stück Decovile light angebracht, wo das Gegenstück des Druckknopfes hinkommt. Die Wonderdots erschienen mir hierfür etwas zu klein.




Ein ganz wichtiger Punkt, der oftmals untergeht; Bei einer Jacke werden praktisch alle Nähte abgesteppt. Es sieht einfach viel schöner aus, wenn die Stichlänge etwas erhöht wird und die Nähte so gut sichtbar sind. Auch ein Kotrastgarn, oder ein etwas dickeres, kann die Jacke zu einem richtiger Hingucker machen.



Meinen Persönlichen Stempel habe ich bei meinem Wind und Wetter Parka dem Futter aufgedrückt. Ich wollte da unbedingt etwas drauf haben, dass mit meinem Geburtsjahr zu tun hat. Der Plott ist auf den selben Stoff drauf gekommen, wie das Kapuzenfutter, dem Tabby Canvas, den ich zusätzlich mit einem dünnen Vlies verstärkt habe.



Die Jacke war wirklich ein grosses Stück Arbeit, für das ich mir sehr viel Zeit gelassen habe, bzw. auch musste. Das ganze war durch eine sehr starke Erkältung begleitet, so dass ich jeden Tag nur immer ein kleines Stück weiter gekommen bin. Doch jeder einzelne Arbeitsschritt hat so viel Spass gemacht und täglich zu sehen, wie die Jacke immer mehr und mehr wächst, zu einem grossen, ganzen und fertigen Unikat, hat mich unglaublich erfüllt.

Möchtest du dir auch einen Parka nähen, so kann ich dir Ying Design wärmstens empfehlen. Sowohl den Schnitt wie auch alle Stoffe findest du dort in feinster Bio-Qulität.
Bist du dir nicht sicher, wie du beim Nähprozess vorgehen sollst, oder hast sonstige Fragen dazu?
Schreib mir einfach ungeniert, denn Nähen verbindet.

Der Wind und Wetter Parka war ein absolutes Wunschprojet von mir und ich bin so unglaublich glücklich darüber, dass ich es umsetzen konnte. Ein ganz grosses Dankeschön an euch, Rosina und Christian von Ying Design, für eure herzliche Art, die Zusammenarbeit und euer Vertrauen.


Euch da draussen wünsche ich eine wundervollen Herbst.
Geniesst die sonnigen Tage und an den grauen, kuschelt euch schön ein.

Habt es fein...

Kati

Das Material für dieses Projekt wurde mir von Ying Design zur Verfügung gestellt.

Schnitt: Mein Wind und Wetter Parka von Lotte und Ludwig

Aussenstoff:  Organic Dry Cotton Oilskin  von Merchant and Mills
Futterstoff: Two Tone Check von Meet Milk Fabric
Kapuzenfutter: Tabby Canvas von Meet Milk


- bezahlte Partnerschaft -


Dienstag, 1. Juni 2021

jumpsuite - aus eins, mach drei

 Wenn Dir ein Stoff so gut gefällt und Du genau weisst, dass Du es im Nachhinein bereuen würdest, hättest Du ihn Dir nicht gekauft, dann musst Du ihn Dir einfach ins Haus holen. Ja genau so habe ich das auch gemacht und mir 3m pure Freude aus Viskose gegönnt, bedruckt mit einer Pracht aus bunten Blumen. Das Design von Anne Flowers Cherry hatte es mir wir wirklich sehr angetan und ich finde die 10. Eigenkollektion von Hello Heidi Fabrics ist der absolute Knaller!






Was ich nun mit diesen wunderschönen 3m Stoff anstellen soll, darüber war ich mir Anfangs noch nicht im klaren. Mir schwebte zwar ein Kleid vor, aber so ganz überzeugt hatte mich dieses Vorhaben dann doch nicht. Wie wäre denn eine Hose und ein Oberteil, die zusammen so aussehen, als ob es ein Jumpsuit ist? Gefällt mir schon viel besser. Fehlen nur noch zwei Schnitte.





Die Hose Pamina von Fadenkäfer war schon etwas länger auf meinem Schirm, da mir der Schnitt sehr gefällt. Es gibt übrigens zwei Beinvarianten; Normales Bein und schmales Bein. Ich habe hier die schmale Beinvariante genäht. Normalerweise gebe ich bei einer Stoffhose immer etwas mehr Nahtzugabe hinzu, oder nähe sie eine Nummer Grösser, damit sie nicht so doll spannt. Bei Pamina ist das aber nicht nötig. Der Schnitt ist nicht nur für meine langen Beine genug lang, sondern sitzt auch in der Weite perfekt. Durch den Abnäher am Gesäss macht sie einen schönen Po und auch insgesamt ist sie nicht zu fladrig, sondern genau so, wie eine luftig leichte Sommerhose sein soll.


 



Anstelle eines Bundes habe ich mich für ein elastisches Gummiband in einer helleren Farbe und Gold entschieden. Ich finde solche kleinen Hingucker werten ein Kleidungsstück optisch nochmals sehr auf. Atelier Brunette hat so viele in zauberhaften Farben, da fiel die Auswahl nicht so leicht. Gefunden habe ich diese übrigens bei Kreando und mich für den Farbton 'Chestnut' entschieden. Die Hose war schnell genäht, also dann mal ran ans Oberteil.





Ich hatte mich einmal quer durchs Netz gewühlt, auf der Suche nach einem Blusenschnitt. Doch warum so in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt? Die Rüschenbluse Ella von Frau Schnitte ist schon zwei Mal von meiner Nähmaschine gehüpft. Ich mag diesen verspielten Schnitt sehr und auch die Möglichkeiten, sie in ganz unterschiedlich Ausführungen nähen zu können. Die Länge ist ideal für mich, an der Taille ist sie nicht zu eng, sie sitzt perfekt und ich fühle mich darin rundum wohl.



Wie die beiden Male zuvor, habe ich auch bei dieser Ella den Schlitz im Dekolleté eingebaut. Das Band am Halsausschnitt ist einfach verlängert und extra lange, so dass ich es ein richtig schönes Bindeband habe. Ein klein wenig sexy und doch sehr adrette, so mag ich das.



Die Ärmel habe etwas länger zugeschnitten, um so genannte Fake-Bündchen daraus zu nähen. Die sind ganz einfach zu bewerkstelligen, ratzfatz gemacht und geben optisch was her. Auch die Ärmellänge als solches habe ich für die Bluse nicht zu kurz gewählt. 



Was ich an der Idee des Fake-Jumpsuits so sehr mag? Ich kann die Kleidungsstücke auch einzeln tragen und habe so viele Tragevarianten. Ich liebe es, bestehende Kleidungsstücke mit neuen zu kombinieren und so neu aufleben zu lassen. Die Bluse lässt sich zu einer Jeans mit Sneakers, oder Sandalen tragen. Aber auch zu einem unifarbenen Sommerrock ist sie ein schöner Begleiter. 



Bei der Hose darf es ein luftiges Oberteil sein, ebenfalls unifarben. Mit meiner Lola von Fibre Mood habe ich meinen ganz persönlichen Perfect Match gefunden. Ich mag dieses Outfit sehr und es wird garantiert eine meiner Lieblingskombis werden. 


Fehlt nur noch der Sommer... Ich hoffe, er kommt schon sehr bald.


Herzlichst

Kati


Stoff: Viskose  Anne Flowers Cherry von Hello Heidi Fabrics

Hose: Pamina von Fadenkäfer

Bluse: Rüschenbluse Ella  von Frau Schnitte

Elastikband: Farbe Chestnut von Atelier Brunette gekauft bei Kreando


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